Wer einen Garten hat, wird früher oder später einen Gartenweg anlegen. Die Pfade erleichtern Ihnen so einiges: Sie bewegen sich von A nach B, ohne sich durch das Unterholz kämpfen zu müssen. Die Schuhe bleiben dabei einigermaßen sauber und trocken. Es hat also schon rein praktische Gründe, wieso Sie eigene Gartenwege gestalten sollten. Wege sind darüber hinaus dazu geeignet, dem Garten mehr Seele einzuhauchen. Arbeiten Sie mit Materialien, Farben und Mustern, um den Stil Ihres Outdoor-Refugiums zu unterstreichen. Dabei haben Sie die Wahl aus zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. Doch beginnen wir mit der Planung.
Wichtige Fragen bei der Planung eines Gartenweges
Beim Gartenweg gilt: Bauen Sie nicht einfach spontan drauflos. Egal, für welche Art von Weg Sie sich entscheiden, stets braucht es ein wenig Vorbereitung. Die betrifft zum Beispiel das Material. Später in diesem Text stellen wir Ihnen beliebte Varianten vor. Anhand Ihrer Entscheidung benötigen Sie verschiedene Werkstoffe und Arbeitsgeräte, außerdem müssen Sie mehr oder weniger Arbeit, Geld und Zeit einplanen.
Manchmal ist es zum Beispiel erforderlich, dass Sie als Fundament einen schichtweisen Unterbau anlegen, damit eine ausreichende Stabilität gewährleistet ist. Erst darauf bauen Sie den eigentlichen Weg, der später sichtbar ist. Häufig kommen Sie auch nicht um eine leichte Neigung von zwei Prozent herum, damit Regenwasser abfließt. Bei bewachsenen Wegen, etwa aus Rasen ist das hingegen nicht nötig.
Wo sollen die neuen Pfade eigentlich hinführen? Vielleicht zu einem Gartenteich oder einer Terrasse, die mit einem Sonnensegel schattiert ist? Wir empfehlen Ihnen, sich einen Plan Ihres gesamten Gartens zu machen, in den Sie alle Gartenwege einzeichnen, egal ob schon vorhanden oder erst in Planung. Vor allem bei neuen Gärten ist dieses Verfahren hilfreich, um spätere Abrisse und Neubauten zu vermeiden. Natürlich gilt es auch, eine bestimmte Breite zu berücksichtigen, damit der Weg im Alltag nutzbar ist.
Wie breit darf ein Gartenweg sein?
Die optimale Wegbreite hängt davon ab, ob es sich um einen Haupt- oder einen Nebenweg handelt. Ein Hauptweg führt zum Beispiel von der Grundstückseinfahrt zur Eingangstür des Hauses, von der Terrasse zum Pool oder vom Gartentor zur Terrasse. Hier ist es sinnvoll, wenn zwei Personen gemütlich nebeneinander gehen können. Die Breite sollte daher möglichst 1,20 Meter betragen, mindestens aber einen Meter. Diese Breite ist auch hilfreich, wenn Sie auf dieser Strecke Mülltonnen bewegen wollen. Breitere Wege sind vor allem für große Gärten und Parks vorteilhaft, sofern es zum Stil passt oder Maschinen darauf fahren.
Die Breite von Nebenwegen
Nebenwege schlängeln sich eher durch den Garten und werden seltener genutzt. Möchten Sie einen Gartenweg anlegen, den Sie bei der Gartenarbeit oder in Ihrer Freizeit nutzen, reicht oft schon eine Breite von 60 bis 80 Zentimetern aus. Manchmal kann es eine gute Idee sein, wenn Sie einen noch schmaleren Gartenweg anlegen. Bekanntlich gibt es Ecken im Garten, die nicht so stark auffallen sollen. Dazu zählen etwa der Komposthaufen oder ein lauschiges Plätzchen, das eher versteckt liegt und ein kleines Geheimnis ist. Mit einer Breite von 30 Zentimetern fallen diese Wege kaum auf, bieten aber ausreichend Platz für eine Person.
Geradlinig oder geschlängelt?
Wenn Sie einen Gartenweg anlegen, werden Sie es bei der Arbeit mit einer geraden Wegführung viel leichter haben. Vor allem bei Pflasterbelägen sind Kurven schwieriger zu realisieren, unter anderem weil Sie mitunter Steine in die richtige Form knacken oder schneiden müssen. Ein gerader Weg spart zudem Zeit, wenn Sie es einmal eilig haben. Von der Haustür zum Auto verzichten Sie besser auf enge Kurven oder steile Treppen. Für kleine Gärten sind gerade Wege ebenfalls eine gute Wahl, schon allein weil der vorhandene Platz meist nichts anderes zulässt.
Kurvige Gartenwege zu gestalten, hat aber auch seine Vorteile. Die schlangenförmigen Pfade schaffen Gemütlichkeit und strahlen Charme aus. Sie sind deswegen besonders beliebt. Sie erzeugen außerdem mehr Tiefe: Wer hier entlang spaziert, weiß nie, was hinter der nächsten Kurve auf ihn wartet. Große Gärten bieten sich besonders an, wenn Sie einen schwungvollen Gartenweg anlegen möchten. Der verfügbare Platz wird hier optimal ausgenutzt. Wenn die Kurven einfach nicht so werden wollen, wie Sie sich das vorgestellt haben, können Sie auch eckige Wegverläufe anlegen.
So schnell ist der Gartenweg angelegt
Nach der Planung können Sie gleich den Gartenweg anlegen. Dafür müssen Sie aber etwas Zeit einplanen. Es kommt natürlich darauf an, welche Art von Weg Sie ausgesucht haben und wie breit und lang er werden soll, um die Dauer zu bestimmen. Oft ist es möglich, die Arbeit an einem Wochenende zu erledigen. Bei einem Pflasterweg oder einer Holzkonstruktion müssen Sie pro Quadratmeter ungefähr eine oder zwei Stunden einplanen. Wer keine Erfahrung hat, sollte besser etwas mehr Zeit einplanen. Rindenmulchpfade sind deutlich schneller fertig und auch relativ einfach herzustellen.
Manchmal ist neben der reinen Bauzeit noch mehr Zeit einzuplanen. Manche Materialien haben zum Beispiel eine lange Lieferzeit, nachdem Sie sie bestellt haben. Hier ist es sinnvoll, erst dann mit der Arbeit zu beginnen, wenn die Lieferung erfolgt ist und alle Arbeitsgeräte von der Schaufel bis zum Rüttler an der Baustelle sind. Darüber hinaus müssen je nach Wegart weitere Faktoren eingeplant werden, die die Wartezeit zwischen Bau und erster Nutzung hinauszögern:
- Beton muss aushärten
- Kunstbelag muss trocknen
- Rasen muss keimen oder anwachsen
Ist eine Wegeinfassung erforderlich?
In der Regel kommen Sie um eine Wegeinfassung nicht herum. Diese dient dazu, den Weg in Form zu halten. Pflaster verrutscht zum Beispiel nicht, wenn die Einfassung stabil genug ist. Je nach Beanspruchung des Weges sollten Sie die Begrenzung auch in Beton setzen. Das ist aber nicht in jedem Fall erforderlich. Der Gartenweg macht so auch Jahre später noch eine gute Figur. Auch bei Rindenmulch und Splitt hat sich eine Randeinfassung bewährt, um das Material an Ort und Stelle zu behalten. In manchen Fällen können Sie aber bewusst auf eine Einfassung verzichten. Lockere und unstrukturierte Wege verlieren durch eine strikte Begrenzung ihr Flair und wirken ohne viel ansprechender.
Selbst bauen oder Experten beauftragen?
Unterschätzen Sie nicht, wie kompliziert es sein kann, Gartenwege zu gestalten, vor allem wenn sie einen Unterbau brauchen. Sie möchten einen Gartenweg anlegen? Falls Sie zwei linke Hände haben, unter Zeitmangel leiden oder körperlich nicht fit sind, lassen Sie besser Profis kommen. Dadurch wird jeder Quadratmeter zwar teurer (bei Pflaster können Sie mit rund 100 Euro pro Quadratmeter rechnen), doch Sie können sich darauf verlassen, dass das Ergebnis hochwertig ist und viele Jahre oder Jahrzehnte hält. Garten- und Landschaftsbauer sind in dieser Arbeit geübt und verfügen über das notwendige Know-how, um einen einwandfreien Gartenweg anlegen zu können.
9 Wegmaterialien und ihre Vor- und Nachteile
1. Pflastersteine
Pflastersteine gelten als klassischer Wegbelag. Sie bestehen aus Beton, sind aber verlegefertig. Pflasterwege haben viele Vorteile:
- Geneigte Wege führen Regen gut ab
- Sie trocknen auch im Schatten schnell
- Sie sind leicht zu reinigen und zu pflegen
- Lassen sich auch bei Schnee und Eis nutzen
- Sie sind langlebig und stabil
Viele Gartenbesitzer unterschätzen, wie schwer das Pflastern sein kann, wenn sie einen Gartenweg anlegen. Das betrifft nicht nur die körperliche Anstrengung, die beim Transport der schweren Steine auf Sie zukommt. Unter ein hochwertiges Pflaster gehört ein Unterbau aus einer dicken Tragschicht und einem weichen Pflasterbett. Um dieses zu stabilisieren, arbeiten Sie am besten mit einer Rüttelplatte. Auch nach dem Pflastern sollten Sie die Fläche mehrfach abrütteln und den Belag im Schlemmverfahren verfugen. Wenn Sie den Gartenweg anlegen, sollten Sie die Wegeinfassung nicht vergessen.
2. Natursteine
Gartenwege gestalten Sie auf Wunsch auch mit Naturstein. Sie haben die Wahl aus verschieden großen Steinen und Platten in allen Formen und Farben. Die Wege mit diesem Material sehen etwas natürlicher aus als mit Pflastersteinen. Zugleich bieten einige Natursteinsorten eine besondere Eleganz. Beim Verlegen gibt es jedoch auch mit diesem Material einige Hürden zu bewältigen. Natursteine sind schwerer zu verlegen als Pflaster. Gerade bei den unregelmäßigen Formen arbeiten Sie auch mit einem Gummihammer, um jeden einzelnen Stein oder jede einzelne Platte eben zu verlegen. Natursteinwege sind manchmal empfindlich und können rutschig sein. Geflammte Oberflächen verhindern das.
3. Mosaik
Wer einen besonders kunstvollen Gartenweg anlegen möchte, sollte einen Blick auf Mosaiksteine werfen. Mit bunten und natürlich gefärbten Einzelsteinen legen Sie in Kleinstarbeit Kringel, Schnecken oder Wellen. Natürlich sind viele weitere Muster möglich. Sie haben unendlich viele Möglichkeiten, erstellen Sie einfach Ihre eigene individuelle Idee oder lassen Sie sich inspirieren! Das Verlegen von Mosaik ist jedoch sehr zeitaufwändig.
4. Klinker
Klinker eignet sich gut, wenn Sie einen Gartenweg anlegen. Die künstlich hergestellten Steine sind am ehesten mit Pflastersteinen vergleichbar. Sie zeichnen sich jedoch durch eine einzigartige Optik aus: Sie glänzen (vor allem im feuchten Zustand) und sind rot, braun oder schwarz. Bei Regen kann der Klinkerweg jedoch rutschig sein.
5. Holz
Holz ist nachhaltig und sorgt für einen natürlichen Look. Dabei haben Sie die Wahl aus einer kompakten Holzkonstruktion oder Sie verlegen einzelne Holzbohlen oder Baumstamm-Querschnitt-Scheiben. Wie bei Klinkerwegen sind feuchte Holzwege rutschig, doch Sie finden im Handel spezielles Holz, das mit einer Rillenstruktur für mehr Stabilität sorgt. Holz ist nicht so langlebig wie Pflaster und sollte nur an sonnigen Standorten zum Einsatz kommen, damit es nicht fault.
6. Beton
Anstatt Pflastersteine zu kaufen, können Sie diese auch leicht selbst machen. Kaufen Sie Pflasterformen und alle Zutaten für Beton und machen Sie einfach alles selbst! Beim Gartenweg anlegen schaffen Sie so fast kinderleicht gleichmäßige Muster. Außerdem wirken die Wege etwas natürlicher als ein Pflasterweg.
7. Rindenmulch
Im Garten übernimmt Rindenmulch einige wichtige Funktionen, so hemmt es in Beeten das Unkraut und hält die Feuchtigkeit im Boden. Als Wegmaterial ist es vor allem sehr natürlich und weich. Sie können barfuß darauf laufen und werden sich im Sommer nicht die Füße verbrennen. Rindenmulch ist zudem sehr leicht aufzubringen, leider muss es regelmäßig neu aufgefüllt werden. Im Winter ist Schneeräumen und Streuen auf diesen Wegen aber keine gute Idee.
8. Rasen
Noch natürlicher als Rindenmulch ist nur Rasen. Sie können ihn aussäen oder als Rollrasen verlegen. Letztere Methode macht den Weg schneller nutzbar. Im Vergleich zu allen anderen Wegbelägen ist Rasen aber wohl am pflegeaufwändigsten. Er muss von Frühling bis Herbst wöchentlich gemäht werden. Manchmal ist es erforderlich, ihn zu düngen, zu wässern oder zu belüften. Unkraut muss ebenfalls entfernt werden. Wer es leichter haben will, kann auch mit Moos einen Gartenweg anlegen, doch dieser ist dann nicht so belastbar.
9. Split oder Schotter
Wege aus lockerem Split oder festem Schotter sind nicht für jeden etwas. Doch wie andere Beläge haben auch sie Vor- und Nachteile. Split hat einen eleganten Charakter, doch leider fallen immer wieder Steinchen aus dem Weg. Das Material muss irgendwann ersetzt werden. Laub lässt sich nicht so leicht abrechen. Schotterwege sind sehr stabil und langlebig. Doch wie bei Pflaster ist ein Unterbau und eine Neigung zu beachten.
Neben den reinen Materialien gibt es weiteres Potenzial, um für Vielfalt zu sorgen:
- Kombinieren Sie zwei oder mehr Materialien miteinander.
- Wählen Sie aus verschiedenen Farben aus oder kombinieren Sie sie.
- Stellen Sie klassische oder moderne Verlegemuster zusammen.
- Peppen Sie Wege mit einzelnen Ziersteinen oder -platten auf.
- Beleuchten Sie den Weg, falls er auch nachts genutzt werden soll.
- Treppen dürfen nicht fehlen, wenn der Garten am Hang liegt.
- Brücken führen Wege über Wasserläufe weiter.
- Mit einem Sonnensegel sorgen Sie auf einzelnen Wegabschnitten für Schatten.